Hier finden Sie aktuelle Berichte über den Stand des Projekts. Angaben zu unserer Öffentlichkeitsarbeit und sonstige Neuigkeiten.
Aufruf zur Unterstützung der Finanzierung durch Crowdfunding
Ein Meilenstein der Luftfahrt- und Industriegeschichte des Rheintals soll wieder erlebbar werden. Bitte unterstützen Sie die Rückkehr der Do X nach Altenrhein hier ……
….. www.lokalhelden.ch/dox-flugschiff
Die Do X war ein visionäres Projekt von Claude Dornier. Sie war das erste Großraum-Passagierflugzeug der Welt. Größe und Kapazität der Do X übertrafen die damaligen Flugzeuggrößen um ein Vielfaches. Sie war 40 Meter lang, hatte eine Spannweite von 48 Metern, drei Decks und Platz für 65 Passagiere. Das sprengte alle damals üblichen Dimensionen.
Entworfen und konstruiert wurde sie in Friedrichshafen, gebaut in den 1926 eigens dafür errichteten Werks- und Industriehallen in Altenrhein. In den folgenden Jahren bewies Dornier, dass seine Vision realisierbar war. Er demonstrierte dies mit einem spektakulären Flug mit 169 Personen an Bord über den Bodensee und dem viel beachteten Flug von Europa über Westafrika und Südamerika nach New York und zurück.
Drei Flugzeuge wurden in Altenrhein gebaut, aber keine dieser beeindruckenden Maschinen ist erhalten geblieben. Wir haben aber intensiv daran gearbeitet um die Baupläne wiederherzustellen. Die spannende Geschichte der Rekonstruktion erfahren Sie weiter unten.
Durch den Nachbau soll ein statisches, originalgetreues und voll begehbares 1:1 Modell der Do X entstehen. Dieser Nachbau der Do X hat bereits begonnen. Der erste Bauabschnitt, das Vorschiff, von der Spitze des Flugzeugs bis zum Ansatz des Tragwerks, entsteht im FFA-Museum Altenrhein/Schweiz. Diese ersten Bauteile zeigen eindrucksvoll, dass ein originalgetreuer 1:1 Nachbau der Do X möglich ist – überzeugen Sie sich selbst.
Und der Nachbau soll weitergehen. Bitte unterstützen Sie die Rückkehr der Do X nach Altenrhein hier ……
….. www.lokalhelden.ch/dox-flugschiff
Ergebnis der G10 Arbeiten Tragwerk
Anfang Mai war Termin für das 2. JourFix für die Rekonstruktion der Tragwerksarbeiten. Die Aufgabenstellung forderte Rekonstruktion des Vorderholms und des Mittelholms. Zum JourFix 2 musste die Konstruktion und eine Übersichtszeichnung abgegeben werden. Die Ergebnisse sind die Basis für die weiteren Arbeiten zum Tragwerk.
Der Aufbau der Do X kommt zum Bodensee zurück!
Wegen einer fehlenden Aufbaufläche war der Aufbau der Do X eine Zeit im niedersächsischen Hildesheim. Der Standort dort war besser als die Lagerung der Bauteile in einer Garage und er ermöglichte die Fortsetzung des Aufbaus. Diese Zeit ist jetzt vorbei. Der Aufbau ist ab Mai 2024 im Flieger- und Fahrzeugmuseum Altenrhein (FFA) im schweizerischen Altenrhein zu sehen sein und wird dort fortgesetzt. Übrigens, Mitglieder des Freundes- und Förderkreis Do X e.V. haben freien Eintritt in das FFA Museum.
Dies Möglichkeit ergab sich durch Gespräche mit dem Vizepräsidenten des Schweizer Aero Club Ostschweiz, Bruno Scherrer. In der Begeisterung, dass der Do X Aufbau nach Altenrhein umziehen wird, wurde auf der Schweizer Seite auch gleich am 8. Februar ein entsprechender Verein gegründet, der Do X Verein Altenrhein, ein Verein gemäß Art. 60ff des Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB).
Dieser Verein organisierte den notwendigen Platz für den Aufstellort des Do X Aufbaus.
Am 10./11. April wurden die Bauteile in Hildesheim abgeholt und direkt nach Altenrhein transportiert. Der erneute Aufbau im FAA Museum fand am 27. April statt.
Der Do X Aufbau ist in der historischen Halle des FAA Museums platziert. Für den Aufbau der ersten Ausbaustufe (Baustufe A), dem Vorschiff, ist ein Bereich 6,5 m Breite und 13m Länge vorgesehen.
Da alle Bauteile für ihren Transport in ihre Hauptsegmente auseinandergenommen wurden, musste zunächst der Spant 44, bestehend aus drei Segmenten erneut zusammengebaut und erst einmal zur Seite gestellt werden. Anschließend wurde die Helling, bestehend aus vier Segmenten, aufgebaut und auf dem verfügbaren Bereich für den Do X Aufbau ausgerichtet. In der dritten Aufbaustufe wurden die beiden Segmente des Mittellängsträgers miteinander verbunden und auf der Helling fixiert. Abschließend wurden die Verbindungselemente des Spant 44 wieder entfernt, der Spant auf den Mittellängsträger montiert und mittels der Verbindungselemente mit dem Mittellängsträger verbunden.
Das Aufbauteam vom Freundes- und Förderkreis Do X (v.l. Michael Witt, Thomas Unger, Richard Buck und Peter Kielhorn)
Beteiligung an der Aero 2024
Der Freundes- und Förderkreis Do X präsentierte sich auch wieder in 2024 an der Aero Luftfahrtmesse. Neben einer Video-/Virtual Reality Show zeigte der Freundeskreis die Nachbildung der Do X Instrumente des Cockpits, bestehend aus dem Piloten- und Copiloten-Panel, das vordere mittlere Panel für die Motorenüberwachung und die beiden künstlichen Horizonte in der hinteren Mitte des Cockpits.
Die Virtual Reality Show zeigt ein virtuelles Do X Museum mit einer Do X und weiteren vielen Details rund um die Do X, wie den Curtiss Motor, eine am Boden platzierte Motorgondel, ein am Boden platziertes Oberdeck der Do X und den aktuellen Aufbau der Do X. Das Hauptobjekt, die Do X, wird auf der Backbord-Seite geschlossen und auf der Steuerbord-Seite offen dargestellt um die filigrane Innenstruktur zu zeigen.
Herr Cohausz, Fachmann für historische Cockpitinstrumente, begutachtet die nachgebauten Do X Instrumente
Buchpräsentation: Das fliegende Schiff Do X von Michael Ott (März 2024)
Am 21. März 2024 fand im Dornier Museum eine besondere Buchvorstellung statt. Michael Ott, ein Mitglied des Freundeskreises Do X, hat dieses Buch geschrieben, konnte aber die Veröffentlichung nicht mehr erleben. Michael Ott verstarb leider im Herbst 2023.
Der Freundeskreis von Michael Ott hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Roman zu veröffentlichen. Das Buch erzählt nach wahren Begebenheiten die Geschichte des Amerikafluges der Do X, verbunden mit einer Beziehungsgeschichte des Bordmechanikers Emil Martins*). Der Mechaniker arbeitet bei den Flugzeugwerken Dornier in Friedrichshafen und erhält die Chance seines Lebens. Er soll zur Besatzung gehören, die das damals größte Flugzeug der Welt vom Bodensee über den Atlantik nach New York fliegen soll.
Die sehr gut recherchierten Details des Überführungsfluges der Do X in die USA zeigen, welch ein Abenteuer dieser Flug war. Und die Lebensumstände von Emil Martins verändern sich durch diese Reise, er erlebt eine viel umfassendere Sicht auf die Welt und als er auf der Südamerikareise eine Bekanntschaft macht, verändert sich sein Leben.
*) Emil Martins ist eine erfundene Person.
In einem etwas anderen literarischen Quartett wurden die verschiedenen Facetten des Buches diskutiert.
Das Buch ist im Buchhandel unter der ISBN 9789 4037 04791 oder über die Website des Buches www.das-fliegende-schiff-do-x.com oder über den Freundes- und Förderkreis Do X (Bestellung per Mail an info@freundeskreis-do-x.de) erhältlich.
Rekonstruktion der Cockpit Instrumentierung abgeschlossen (März 2024)
Der Nachbau der Cockpit-Instrumentierung der Do X ist abgeschlossen. Die Instrumentierung besteht aus dem Piloten-Panel, dem Copiloten-Panel, dem mittleren Motorüberwachungspanel, dem mittleren mit den beiden Fluglageanzeigern und der Fliegeruhr.
Die Panels wurden in einer mechanischen Struktur befestigt, die der Cockpitsituation entspricht.
Die Komponenten der Instrumente wurden im Resin-Druckverfahren in sehr guter Qualität hergestellt und anschließend nachbearbeitet, lackiert, verglast und montiert.
Diese Nachbildung der Cockpit-Instrumentierung ist weltweit einzigartig und beweist die hervorragende Qualität unserer Recherchen und Konstruktion.
Die Cockpit-Instrumentierung der Do X kann auf der Aero-Luftfahrtmesse in Friedrichshafen vom 17. bis 20. April besichtigt werden. Der Freundes- und Förderkreis Do X nimmt auch dieses Jahr wieder an der Aero teil und ist in Halle B4 am Stand B4-604 zu finden.
Start der Rekonstruktion des Cockpits (November 2023)
Beim Nachbau der Do X befinden wir uns gerade in der Baustufe A, dem Vorschiff. Diese Baustufe umfasst auch die Inneneinrichtung von Cockpit und Navigationsraum.
Eigentlich befinden wir ziemlich am Anfang des Aufbaus des Vorschiffs, aber es hat sich ergeben, dass wir einen Kontakt zu Herrn Waldmann von der Firma Waldmann 3D bekommen haben, ein Spezialist für Prototypenbau mit jahrelanger Erfahrung von Nachbauten von Flugzeuginstrumenten, der uns die Cockpitinstrumentierung auf der Basis unserer Daten originalgetreu nachbauen kann.
Möglich ist dieser Nachbau der Cockpitinstrumentierung aber erst durch den Umstand, dass die konstruktive Vorarbeit durch unser Mitglied Steffen Harbusch exorbitant Detailreich durchgeführt wurde.
Auf der Basis dieser Konstruktionsdaten wird Herr Waldmann Stück für Stück die Cockpitinstrumentierung nachbauen.
Der hochpräzise Nachbau der ersten Instrumente von der Pilotenseite, der Ludolph Führerkompass F.K.6., ein Askania Höhenmesser, ein Pionier Längsneigungsinstrument sind bereits fertig. Auch das mittlere Kontrolpanel für die Motore mit Betriebsleuchten für die Motore und den Summendrehzahlmessgeräten ist bereits fertig.
Wir hoffen, eine originalgetreue Nachbildung der Cockpitinstrumentierung der Do X auf der nächsten Aero 2024 präsentieren zu können.
Do X Baustufe A (Vorschiff) hat die dritte Dimension erreicht (Oktober 2023)
Der Nachbau der Do X ist wieder ein Stück weiter gekommen. Im Oktober wurde der fertig gestellte Mittellängsträger (Anteil des Vorschiffs) mit dem Spant 44 verbunden. Zuvor wurde eine Helling und die Stütze für Spant 44 aufgebaut. Dieser Unterbau ist schon für die Stützen der nächsten Spante vorbereitet. Der Aufbau hat insgesamt ca. 1,5 Tage gedauert. Das folgende Video zeigt Ausschnitte des Aufbaus vom setzen des Unterbaus (Helling) bis zum Einbau des Kabinenbodens zwischen Spant 44 und Spant 47 in Zeitraffer.
Freundeskreis Do X CAD Modell für den Microsoft Flugsimulator
Unsere Do X fliegt inzwischen auch im Microsoft Flugsimulator. Das Modell basiert auf unseren Daten und wurde von Microsoft für den Flugsimulator modifiziert. Hier die Ankündigung von Microsoft für das Do X Modell und ein Video des Freundes- und Förderkreis Do X e.V. als Partner von Microsoft.
Do X Landung vor Friedrichshafen
Hier ein schönes Video einer Landung der Do X vor Friedrichshafen. Das Video wurde auf den Basis unserer CAD Daten mittels dem Blender-Tool erstellt (Sound ON!).
August 2023: Der Mittellängsträger für das Vorschiff ist fertig!
Der Mittellängsträger ist fertig und wird demnächst nach Hildesheim ausgeliefert. Die Integration mit Spant 44 erfolgt erst im Oktober 2023. Zuvor muss noch die Helling und eine Abstützung für Spant 44 hergestellt werden. Diese Komponenten werden erst im Oktober geliefert.
Neue Ergebnisse bezüglich der Nachkonstrution der Do X
Und auch zur Nachkonstruktion der Do X gibt es Neuigkeiten. Mitte Juni hatten konnte der Freundeskreis einen wichtigen Meilenstein für die Nachkonstruktion der Do X feiern. Die Studentinnen und Studenten des 9. Jahrgangs haben an diesem Tag die finalen Daten der Detailkonstruktion des Leitwerks abgeben. Mit diesem komplexen Bauteil ist die Nachkonstruktion der Do X ein gutes Stück vorangekommen. Die G9 Konstruktion umfasste die Seitenflosse mit Ruder und Hilfsruder, die Höhenflosse mit Ruder, Hilfshöhenflosse und Ausgleichsflächen, die Spante 3 und 6 (in diesen Spanten ist das Leitwerk befestigt), die Stiele und die Steuerung für Höhen und Seitenflosse.
Als nächstes steht jetzt die Detailkonstruktion des Tragwerks an.
Details der Konstruktion des Leitwerks zeigen die folgenden Bilder.
Das nächste Bauteil wird gebaut!
Da nun eine Perspektive für den Nachbau vorhanden ist, wurde bereits das nächste Bauteil, der Mittellängsträger (MLT) des Vorschiffs in Auftrag gegeben. Mit diesem 8 Meter langen und 2 Meter hohen Bauteil geht der Nachbau der Do X in die dritte Dimension. Der Mittellängsträger ist das tragende Bauteil für die Integration aller Spanten und wird im November mit dem Spant 44 verbunden. Die folgenden Bilder zeigen den geplanten Bauzustand im November 2023 und aktuelle Aufnahmen aus der Bauphase des Mittellängsträgers bei der Firma Ali Storiche 54.
Beteiligung an der Aero 2023
Auf der diesjährigen Aero 2023 in Friedrichshafen wurde eine Weiche für die Zukunft des Nachbaus der Do X gestellt. Mit dem Besitzer der Aviators Farm, Thomas Schüttoff, in Hildesheim wurde ein Vertrag für den Aufbau der Do X im dortigen Hangar abgeschlossen. Damit gibt es für den Aufbau der Do X endlich einen Platz und eine Perspektive. Bisher fristete der erste Spant 44 sein Dasein in der Garage eines Mitglieds des Vereins und ein Weiterbau war nicht möglich.
Ab Juni 2023 erfolgt der Aufbau nun in Hildesheim im Hangar der Aviators Farm. Das erste Bauteil, Spant 44, ist bereits dort aufgehängt. Als nächstes Bauteil wird im November der Mittellängsträger integriert. Der Freundeskreis präsentierte sich auf der Messe mit dem Spant 44 und einer Video/Virtual Reality Show auf der Aero 2023.
3D-Erfassung von Do X Strukturknoten des Tragwerks (Mai/Juni 2022)
Bei einer Recherche zu Dokumenten und Artefakten der Do X in Italien stießen wir im Turiner Polytechnikum auf eine Sammlung eines Professors Gabrielli. In dieser Sammlung befinden sich strukturelle Teile des Tragwerks der Do X.
Drei der fünf Strukturteile der Sammlung Gabrielli (© Politecnico di Torino)
Insgesamt gibt es fünf Do X Strukturteile in dieser Sammlung. Drei davon scheinen Originalteile aus den verschrotteten Do X der italienischen Marine zu sein. Zwei Teile sind offensichtlich Nachbauten der Originalteile. Zwei von diesen Teilen (mittleres und rechtes Bild) befinden sich zurzeit als Leihgabe des Turiner Polytechnikums im Archiv des Dornier Museums in Friedrichshafen.
Da in der nächsten Stufe der Nachkonstruktion der Do X das Tragwerk nachkonstruiert werden soll und die Informationslage hier nicht so umfangreich wie beim Rumpf ist, wäre es hilfreich, diese Strukturteile zu vermessen oder noch besser dreidimensional zu erfassen.
Herr Nietfeld, Inhaber der Firma ncd Nietfeld GmbH, erklärte sich auf Anfrage nach einer 3D-Erfassung freundlicherweise bereit, die beiden Strukturteile im Dornier Museum lasertechnisch für den Freundeskreis Do X zu erfassen. Nun fehlte noch die Freigabe von dem Verantwortlichen der Sammlung des Turiner Polytechnikums. Auch diese erhielt der Freundeskreis. Somit stand einer 3D-Erfassung nichts mehr im Wege.
Die 3D-Erfassung wurde von der Firma ncd Nietfeld GmbH am 18.05.2022 im Archiv des Dornier Museums durchgeführt und dauerte circa zwei Stunden. Die Ergebnisse der Erfassung sind auf den folgenden beiden Bildern zu sehen.
Die erfassten Pixeldaten wurden von der Firma Nietfeld in ein STL-Format umgewandelt und dem Freundeskreis Anfang Juni zur Verfügung gestellt. Bei diesem Format werden Oberflächen des Strukturteils über Dreiecke angenähert. Der Freundes- und Förderkreis Do X bedankt bei sich bei der Firma ncd Nietfeld GmbH für die 3D-Erfassung der Do X Strukturteile.
Eine erste Analyse der erhaltenen Daten ergab eine sehr gute Brauchbarkeit für das Do X Projekt. Michael Schliep begann umgehend mit einer Umsetzung der Daten in ein CAD Model.
Bei dieser Umsetzung wurde festgestellt, dass die Strukturteile verzogen und verbogen sind. Dieser Umstand stützt die These, dass diese Teile nicht extra hergestellt wurden, sondern offensichtlich aus dem Tragwerk einer italienischen Do X herausgeschnitten wurden. Die Tatsache, dass Schnittkanten mitten durch Nieten laufen stützt auch diese These, denn derartig dürften wohl keine Modelle aufgebaut worden sein.
Das folgende Bild zeigt die CAD Umsetzung mit den Scandaten (blau). Die Darstellung verdeutlicht die Abweichungen der Strukturteile von der idealen CAD Konstruktion.
Nachdem die CAD Umsetzung vorlag, musste die Position und Ausrichtung der Strukturteile in der Konstruktion der Do X gefunden werden. Da die Strukturteile offensichtlich aus dem Tragwerk der Do X stammen, wurden die verfügbaren Bilder des Tragwerks genauer untersucht. Eine Übereinstimmung zwischen den Strukturteilen ergab sich im Bereich der mittleren beiden Triebwerksgondeln am Mittelholm.
Ein Strukturteil konnte direkt an die entsprechende Stelle der Gesamtkonstruktion eingefügt werden und passte sehr gut. Die folgenden zwei Bilder zeigen die entsprechende Stelle innerhalb der Do X.
Die Strukturteile geben wichtige Informationen über die Dimensionen der verwendeten Materialien. In diesem Fall zeigt das Strukturteil, dass die Dimensionen des Holms in der Vorkonstruktion zu groß angenommen wurden und es zeigt, dass eine Querverbindung in der Vorkonstruktion fehlt.
Der Knoten 1 konnte als Anlenkpunkt für die Stützen der Motorgondeln am Tragwerk identifiziert werden. Leider weichen die italienischen Gondeln etwas von der deutschen Version ab, da andere Motore verbaut wurden. Dennoch gibt dieses Bauteil Aufschlüsse zur Dimensionierung und der konstruktiven Vorgehensweise der damaligen Zeit.
Wir sind für jedes Puzzleteil dankbar, welches es uns ermöglicht, die Do X noch genauer nachzubauen.
An dieser Stelle möchten wir nochmals der Firma ncd Nietfeld GmbH und Herrn Nietfeld für die 3D-Erfassung der Strukturteile und die Unterstützung des Do X Projekts danken. Außerdem danken wir Frau Bongiovanni und Herrn Mattone vom Polytechnikum Turin für die Bewilligung für die 3D-Erfassung der Strukturteile.
Do X Präsentation auf der Aero 2022 Messe Friedrichshafen (April/Mai 2022)
Zur Aero 2022 Messe bot sich zum ersten Mal die Gelegenheit den Freundes- und Förderkreis Do X in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Bis zu dieser Gelegenheit wurde der Verein immer durch die Corona Situation ausgebremst. Zur Aero 2022 Messe konnten wir auch zu ersten Mal den Grundstein für die Do X, den Spant 44, der Öffentlichkeit vorstellen. Der Freundeskreis erhielt vom Dornier Museum einen Teil deren Messefläche.
Der Do X Messestand zeigte den Spant 44, ein System zur Darstellung einer Do X Virtual Reality Show, einen Monitor zur Darstellung eines Videos mit dem Entstehungsprozess des Spants von der Konstruktion bis zur Produktion, ein großformatiges Plakat der Do X als weiteren Eyecatcher und ein Rollup mit dem Originalfoto von Spant 44 zum Vergleich mit dem hergestellten Spant.
Die größte Herausforderung für den Messestand war die Präsentation des Spants, denn dieses 6m hohe, 4,8m breite und zirka 90 Kg schwere Exponat sollte aufrecht in der Halle stehen. Es wurde also die Projektleitung der Messe angesprochen, ob eine Aufhängung des Spants an der Decke der Messehalle möglich ist. Nachdem die wichtigsten Daten (Maße/Gewicht/Aufhängepunkte) des Exponats an die Projektleitung übermittelt wurden, erhielten wir die Erlaubnis zur Deckenbefestigung.
Zirka zwei Wochen vor dem Beginn der Messe wurde in Zusammenarbeit mit dem Dornier Museum die Planung des Messestands durchgeführt. Auf Basis eines Hallen- und Deckenplans und eines CAD Entwurf des vorgesehenen Messestands wurde mit dem Museum festgelegt wie die Exponate und weiteren Gegenstände aufgestellt werden sollten.
Zwei Tage vor Messebeginn erfolgte durch eine Spezialfirma die Anbringung der Aufhängung für den Spant an der Deckenkonstruktion. Die Höhe der Aufhängung wurde so eingestellt, dass der Spant zirka 5 cm über den Boden schwebte. Der endgültige Abstand konnte aber noch justiert werden. Am gleichen Tag wurde der Spant aus Ungarn angeliefert. Das Exponat war in drei Teilsegmenten angeliefert worden und musste erst einmal zusammengebaut werden. Für die Aufteilung des Spants war der Bogen des Cockpit-Dachs abnehmbar und der verbleibende Teil des Spants wurde in der Mitte, dort wo später die Verbindungen zum Mittellängsträger sitzen, geteilt.
Der Zusammenbau des Spants erfolgte durch Mitglieder des Do X Freundeskreises gemäß einer Zusammenbau-Anleitung von der Herstellerfirma und dauerte zirka eine Stunde.
Der Spant ist mit zwei Aufhängeösen in Höhe des Cockpitbodens versehen um ein Aufhängen des Spants zu ermöglichen. Zum Aufrichten des Spants wurden durch die Ösen der Aufhängung Seile zu den Ösen des Spants geführt und dort befestigt. Durch ziehen am anderen Ende des Seils wurde der Spant langsam aufgerichtet. Nachdem der Spant senkrecht stand wurden die Ösen von Spant und Aufhängung durch Schäkel verbunden. Der Spant wurde außerdem am Boden durch eine massive Metallplatte fixiert, damit er nicht schwingen konnte.
Einen Tag vor Eröffnung der Messe erfolgte der Aufbau der restlichen Standkomponenten (TV-Monitor, Virtual Reality System, Plakat und Roll-Up). Das Virtual Reality System bestand aus zwei VR Brillen und einem VR-Server.
Das VR System zeigt dem Betrachter mehrere Do X Szenarien. Auf einer VR Brille wurde permanent die Do X von außen gezeigt, in 1:1 versteht sich. In diesem Szenario kann der Betrachter um die Do X herumlaufen und sie auch bis hoch zu den Motoren besteigen.
Auf der zweiten VR-Brille wurden die Innereien der Do X, wie Cockpit, Motor-Kontrollraum, Hilfsmaschinenraum, die Passagierkabine oder das Strukturelle Gerüst der Maschine, gezeigt.
Zum Abschluss der Vorbereitungen wurden die Funktionen des VR-Systems noch einmal getestet.
In den Messetagen vom 27. bis 30. April besuchten viele Menschen den Messestand und waren von der Größe des Spants beeindruckt sowie von der VR-Show begeistert. So hatte noch keiner der Besucher die Do X bisher gesehen.
Hier einige Szenen aus der VR-Show:
Hier der Kommentar von Nelson Vaz (Leiter Marketing und Sales bei Dornier Seawings): „The VR experience is remarkable. The level of detail and sense of reality is truly outstanding. By walking around the Do X one could have an enhanced perception of the extraordinary physical dimensions and unique design characteristics of this dream machine. For a few minutes I was transported to another place and time, really enjoyed it.”
Alles in allem war die Messebeteiligung an der Aero 2022 ein großer Erfolg für den Freundeskreis Do X. Vielen Dank an das Dornier Museum, welches diese Messebeteiligung möglich gemacht hat.
Am 1. Mai wurde der Messestand wieder abgebaut. Der Spant wieder in drei Teilsegmente zerlegt um ihn besser transportieren und einlagern zu können. Leider gibt es bisher keinen besseren Platz für den Spant als die Garage eines Freundeskreis-Mitglieds.
Der Grundstein für Do X ist fertig
Das erste Bauteil zum Nachbau des Flugschiffs Dornier Do X ist fertig. Gut 8 Jahre hat es gedauert, um aus dem nichts, es gab ja keine detaillierten Konstruktionspläne mehr, das erste Bauteil herzustellen. 2014 hat die Nachkonstruktion der Do X begonnen. Seitdem haben insgesamt 112 Studentinnen und Studenten der Dualen Hochschulen Friedrichshafen, Mosbach und Lörrach am Do X Projekt gearbeitet und dabei 33600 Stunden geleistet.
In den drei Phasen, Strak Erstellung, Vorkonstruktion und Detailkonstruktion wurde aus wenigen Übersichtszeichnungen und Bildern aus der Bauphase des Flugschiffs wieder Baupläne erstellt. Diese Baupläne sind so exakt wie möglich um einen originalen Nachbau der Do X zu ermöglichen.
Der nun fertiggestellte Spant 44 unterstreicht diese Originalität und den Anspruch des Freundes- und Förderkreis Do X e.V., das legendäre Flugschiff Do X so originalgetreu wie möglich wieder aufzubauen. Das Bauteil entspricht zu 99% dem ursprünglichen Spant der Do X. Abweichungen werden nur durch Ungenauigkeiten in der Messung der genutzten Übersichtszeichnung bzw. Bildern verursacht. Und der Spant beweist eindrücklich, das ein Nachbau der Do X nicht mehr unmöglich ist.
Der Spant 44 wurde bei der Firma Ali Storiche 57 gebaut, einer Firma, die schon den Dornier Wal und das Dornier Merkur Flugzeug als Nachbau realisiert hat.
Die verwendeten Übersichtszeichnungen und Bilder aus der Bauphase der Do X würden dem Verein freundlicherweise vom Staatsarchiv St. Gallen zur Verfügung gestellt.
Die Bauphase von Spant 44 von September bis November 2021
Das erste Bauteil für den Nachbau der Do X wird der Rumpfspant 44 sein. Dieses gigantische Bauteil mit den Maßen 6 x 4,60 m ist praktisch der Grundstein für den Nachbau der legendären Do X.
Neben der reinen Präsentation des Bauteils soll der Spant beweisen, dass ein Nachbau der Do X grundsätzlich und originalgetreu möglich ist. Der angefertigte erste Spant unterstreicht diese Originalität und den Anspruch des Freundes- und Förderkreis Do X e.V., das legendäre Flugschiff Do X so originalgetreu wie möglich wieder aufzubauen.
Spant 44 wurde im August 2021 beauftragt und wird in Hereg, Ungarn, von der Firma Ali Storiche 57 kft gebaut. Diese Firma hat auch schon den Wal und den Merkur für das Dornier Museum in Friedrichshafen hergestellt.
Vor dem Bau von Do X Spanten musste aufgrund der Dimensionen der Bauteile ein neuer Integrationstisch für den Zusammenbau der Komponenten aufgebaut werden. Der Tisch hat die Maße des größten Do X Spants (6,5 x 5 m) und ist aus zwei Teiltischen aufgebaut.
Die Herstellung der Teilkomponenten (Profile) erfolgt größtenteils durch Handarbeit. Da es sich hier um Einzelstücke und nicht um eine Serienfertigung handelt, wäre eine maschinelle Herstellung spezieller Profile, zum Beispiel durch Walzen, unwirtschaftlich.
Für die Herstellung von Spanten werden verschiedenen Profilarten, wie zum Beispiel U-Profile, U-Profile mit Bord, L-Profile, T-Profile, Vierkantprofile und A-Profile, benötigt. Bei den A-Profilen wird noch zwischen normalen A-Profilen und A-Profilen mit Schmiege (Strak-Anpassung) unterschieden.
Die Herstellung von A-Profilen läuft folgendermaßen ab. Zunächst wird eine zirka 150 cm lange Urform aus Stahl für die äußere Rundung des A-Profils hergestellt. Diese Urform wird in eine Presse eingelegt. Auf diese Urform wird zunächst ein zugeschnittener Streifen Aluminium und anschließend ein Stahlrohr für die innere Rundung des A-Profils gelegt. Dann wird mit der Presse das Stahlrohr mittels eines Holzbrettes in die Urform gedrückt und dadurch das Aluminium in Form gebracht. Als nächstes wird das geformte Aluminium in Schraubstöcken eingespannt und die beiden Laschen durch Hammerschläge abgekantet. Zur Fertigstellung wird das A-Profil gegeben falls noch gerichtet. Wenn längere Profile wie die so hergestellten Teile notwendig sind, dann werden mehrere Elemente des A-Profils zusammengenietet.
U-Profile und U-Profile mit Bord werden an der Abkantbank hergestellt. Für ein U-Profil wird der vorbereitete Aluminiumstreifen in der Abkantbank an den langen Seiten zweimal abgekantet. Für ein U-Profil mit Bord wird das abgekantete Blech an den langen Seiten nochmals abgekantet.
L-Profile werden ebenfalls in der Abkantbank hergestellt. T-Profile werden aus zwei L-Profilen hergestellt. Vierkantprofile sind Teile, die zugekauft werden.
Und hier jetzt einige Bilder von der Integration der einzelnen Profile zum Spant 44.
Erfolgreicher Abschluß des 7. Jahrgangs der Nachkonstruktion im Juli 2021
Bis Juli 2021 haben 41 Studenten der Dualen Hochschulen Mosbach, Lörrach und Friedrichshafen an der detaillierten Rekonstruktion der Do X gearbeitet. Im Rahmen dieses Jahrgangs wird die Konstruktion des Rumpfs der Do X weitestgehend fertig gestellt sein.
Nach Beendigung dieses Jahrgangs haben insgesamt 112 Studentinnen und Studenten am Projekt gearbeitet und dabei 33600 Stunden geleistet.
Das Ergebnis der Arbeiten zum Jour Fix im Februar 2021 zeigen die folgenden Bilder. Die Do X ist zusammengesetzt aus Detailkonstruktion (grüne Elemente), Vorkonstruktion (graue Elemente) und Strak (Außenhaut).