Der Grundstein für Do X ist fertig
Das erste Bauteil zum Nachbau des Flugschiffs Dornier Do X ist fertig. Gut 8 Jahre hat es gedauert, um aus dem nichts, es gab ja keine detaillierten Konstruktionspläne mehr, das erste Bauteil herzustellen. 2014 hat die Nachkonstruktion der Do X begonnen. Seitdem haben insgesamt 112 Studentinnen und Studenten der Dualen Hochschulen Friedrichshafen, Mosbach und Lörrach am Do X Projekt gearbeitet und dabei 33600 Stunden geleistet.
In den drei Phasen, Strak Erstellung, Vorkonstruktion und Detailkonstruktion wurde aus wenigen Übersichtszeichnungen und Bildern aus der Bauphase des Flugschiffs wieder Baupläne erstellt. Diese Baupläne sind so exakt wie möglich um einen originalen Nachbau der Do X zu ermöglichen.
Der nun fertiggestellte Spant 44 unterstreicht diese Originalität und den Anspruch des Freundes- und Förderkreis Do X e.V., das legendäre Flugschiff Do X so originalgetreu wie möglich wieder aufzubauen. Das Bauteil entspricht zu 99% dem ursprünglichen Spant der Do X. Abweichungen werden nur durch Ungenauigkeiten in der Messung der genutzten Übersichtszeichnung bzw. Bildern verursacht. Und der Spant beweist eindrücklich, das ein Nachbau der Do X nicht mehr unmöglich ist.
Der Spant 44 wurde bei der Firma Ali Storiche 57 gebaut, einer Firma, die schon den Dornier Wal und das Dornier Merkur Flugzeug als Nachbau realisiert hat.
Die verwendeten Übersichtszeichnungen und Bilder aus der Bauphase der Do X würden dem Verein freundlicherweise vom Staatsarchiv St. Gallen zur Verfügung gestellt.
Die Bauphase von Spant 44 von September bis November 2021
Das erste Bauteil für den Nachbau der Do X wird der Rumpfspant 44 sein. Dieses gigantische Bauteil mit den Maßen 6 x 4,60 m ist praktisch der Grundstein für den Nachbau der legendären Do X.
Neben der reinen Präsentation des Bauteils soll der Spant beweisen, dass ein Nachbau der Do X grundsätzlich und originalgetreu möglich ist. Der angefertigte erste Spant unterstreicht diese Originalität und den Anspruch des Freundes- und Förderkreis Do X e.V., das legendäre Flugschiff Do X so originalgetreu wie möglich wieder aufzubauen.
Spant 44 wurde im August 2021 beauftragt und wird in Hereg, Ungarn, von der Firma Ali Storiche 57 kft gebaut. Diese Firma hat auch schon den Wal und den Merkur für das Dornier Museum in Friedrichshafen hergestellt.
Vor dem Bau von Do X Spanten musste aufgrund der Dimensionen der Bauteile ein neuer Integrationstisch für den Zusammenbau der Komponenten aufgebaut werden. Der Tisch hat die Maße des größten Do X Spants (6,5 x 5 m) und ist aus zwei Teiltischen aufgebaut.
Die Herstellung der Teilkomponenten (Profile) erfolgt größtenteils durch Handarbeit. Da es sich hier um Einzelstücke und nicht um eine Serienfertigung handelt, wäre eine maschinelle Herstellung spezieller Profile, zum Beispiel durch Walzen, unwirtschaftlich.
Für die Herstellung von Spanten werden verschiedenen Profilarten, wie zum Beispiel U-Profile, U-Profile mit Bord, L-Profile, T-Profile, Vierkantprofile und A-Profile, benötigt. Bei den A-Profilen wird noch zwischen normalen A-Profilen und A-Profilen mit Schmiege (Strak-Anpassung) unterschieden.
Die Herstellung von A-Profilen läuft folgendermaßen ab. Zunächst wird eine zirka 150 cm lange Urform aus Stahl für die äußere Rundung des A-Profils hergestellt. Diese Urform wird in eine Presse eingelegt. Auf diese Urform wird zunächst ein zugeschnittener Streifen Aluminium und anschließend ein Stahlrohr für die innere Rundung des A-Profils gelegt. Dann wird mit der Presse das Stahlrohr mittels eines Holzbrettes in die Urform gedrückt und dadurch das Aluminium in Form gebracht. Als nächstes wird das geformte Aluminium in Schraubstöcken eingespannt und die beiden Laschen durch Hammerschläge abgekantet. Zur Fertigstellung wird das A-Profil gegeben falls noch gerichtet. Wenn längere Profile wie die so hergestellten Teile notwendig sind, dann werden mehrere Elemente des A-Profils zusammengenietet.
U-Profile und U-Profile mit Bord werden an der Abkantbank hergestellt. Für ein U-Profil wird der vorbereitete Aluminiumstreifen in der Abkantbank an den langen Seiten zweimal abgekantet. Für ein U-Profil mit Bord wird das abgekantete Blech an den langen Seiten nochmals abgekantet.
L-Profile werden ebenfalls in der Abkantbank hergestellt. T-Profile werden aus zwei L-Profilen hergestellt. Vierkantprofile sind Teile, die zugekauft werden.
Und hier jetzt einige Bilder von der Integration der einzelnen Profile zum Spant 44.